würde, hätte, könnte – Bildung des Konjunktiv II
Konjunktiv II ist ein Modus der deutschen Sprache, mit dem wir Wünsche, Bitten und irreale Aussagen formulieren können. Ausserdem ist dieser Modus eine der Höflichkeitsformen im Deutschen.
Bei der Bildung gibt es zwei Optionen: Er kann als Konjunktiv-II-Umschreibung mit «würde» als Hilfsverb oder als Konjunktiv-II-Verbform gebildet werden. Die beiden Formen sind in der Bedeutung identisch, allerdings benutzen wir nur bei speziellen Verben die Konjunktiv-II-Verbform.
Die Konjunktiv-II-Umschreibung wird folgendermassen gebildet:
würde + Infinitiv
(würde = Hilfsverb Konjunktiv / Infinitiv = letzte Position
Indikativ: Ich trinke einen Kaffee.
Konjunktiv II: Ich würde einen Kaffee trinken.
Wenn wir mit dem Konjunktiv II einen Wunsch formulieren wollen, integrieren wir zusätzlich das Adverb «gern».
Konjunktiv II als Wunsch: Ich würde gern einen Kaffee trinken.
Bei der Konjunktiv-II-Verbform benötigen wir kein Hilfsverb. Stattdessen transformieren wir das Verb direkt vom Indikativ in den Konjunktiv II, indem wir es folgendermassen kombinieren.
Präteritum-Verbstamm + regelmässige Präteritum-Endung
Die regelmässigen Präteritum-Endungen sind:
Ich | -e |
Du | -est |
Er, sie, es | -e |
Wir | -en |
Ihr | -et |
Sie | -en |
Verben, die im Präteritum unregelmässig oder ein Mischverb sind und a, o oder u als betonten Vokal haben, bekommen zusätzlich oft noch einen Umlaut.
Indikativ: Ich trinke einen Kaffee.
Aus dem Indikativ-Präsens-Satz bilden wir nun den Präteritum-Satz, um die Präteritum-Verbform zu identifizieren:
Präteritum: Ich trank einen Kaffee.
Die Verbform ist unregelmässig und hat ein a. Wir integrieren also einen Umlaut und hängen die regelmässige Endung -e an:
Konjunktiv II: Ich tränke einen Kaffee.
Für die meisten Verben benutzen wir im Alltag die Konjunktiv-II-Umschreibung. Hier die Verben, die wir häufiger in der Konjunktiv-II-Verbform verwenden:
er hat | er hätte |
er ist | er wäre |
er kann | er könnte |
er soll | er sollte |
er will | er wollte |
er darf | er dürfte |
er muss | er müsste |
er braucht | er bräuchte |
Im Konjunktiv II gibt es nur zwei Zeitformen. Wir benutzen die Umschreibung oder die Verbform für die Gegenwart und die Zukunft, Perfekt für die Vergangenheit. Wir bilden aus dem Präsens-Satz zunächst den Perfekt-Satz:
Präsens: Ich trinke einen Kaffee.
Perfekt: Ich habe einen Kaffee getrunken.
Präsens: Ich fahre nach Bern.
Perfekt: Ich bin nach Bern gefahren.
Nun transformieren wir das Hilfsverb Perfekt (haben/sein) in den Konjunktiv II und bilden damit Konjunktiv-II-Perfekt:
Ich hätte einen Kaffee getrunken.
Ich wäre nach Bern gefahren.
Konjunktiv-II-Perfekt bilden wir also, analog zu Indikativ Perfekt, mit
hätte / wäre + Partizip II
(hätte / wäre = Hilfsverb Perfekt im Konjunktiv II / Partizip II = letzte Position)
Auch hier können wir, wie bei allen vorgestellten Formen, das Adverb «gern» (oder «gerne») hinzufügen, wenn wir eine Bitte formulieren wollen.
Der Konjunktiv II wird in der deutschen Sprache häufig benutzt. Besonders in der Schweiz, wo Höflichkeit – im Privatleben wie im Beruf oder im Studium– sehr wichtig sind, ist man ständig mit diesen Formen konfrontiert.
In den telc Prüfungen gibt es in den mündlichen Prüfungen in B1, B2 und C1 Aufgaben in denen Vorschläge und Suggestionen gemacht werden müssen. Hier ist der Konjunktiv II zentral, um diese Prüfungsteile bestehen zu können.
Um unsere Schüler:innen darauf vorzubereiten, thematisieren wir Konjunktiv II in allen Niveaus, von A1 bis C2. Lern auch du – wie 56.000 andere Schüler – bei der Alemania in Zürich, Bern oder Luzern Deutsch und profitiere von unserer langjährigen Erfahrung und Expertise! Zusammen erreichen wir dein Ziel!