Die Vergangenheit in der Deutschen Sprache
In der deutschen Sprache gibt es drei Vergangenheitsformen: Perfekt, Präteritum und Plusquamperfekt. Dabei sind Perfekt und Präteritum auf der gleichen Stufe, es ist also egal, welche Form ich wähle, wenn ich in der Vergangenheit spreche. Plusquamperfekt bezeichnet dann die Vergangenheit vor der Vergangenheit. Und so werden sie gebildet:
Für das Präteritum muss sich die Verbform ändern. Jedes Verb hat eine Präteritumform. Diese kann regelmässig, unregelmässig oder als Mischverb gebildet werden. Wenn man einen Satz aus dem Präsens ins Präteritum transformiert, muss nur das konjugierte Verb verändert werden:
Präsens: Ich gehe zur Schule. / Ich denke nach. / Ich rede viel.
Präteritum: Ich ging zur Schule. / Ich dachte nach. / Ich redete viel.
Die beiden anderen Vergangenheitsformen werden ähnlich gebildet:
Perfekt: haben / sein + Partizip II
Plusquamperfekt: hatten / waren + Partizip II
Das Hilfsverb haben / hatten ist Standard, Hilfsverb sein / waren wird bei einem Verb mit Bewegung, Zustandsänderung sowie bei den Verben sein und bleiben benutzt. Für das Partizip II gibt es 3 Kategorien:
1.regelmässig: ge + Verbstamm + t: geschenkt (schenken)
2.unregelmässig: ge + Verbstamm + en: gesehen (sehen)
3.sehr unregelmässig: ge + unregelmässiger + en/t:gedacht (denken)
Verbstamm: geflogen (fliegen)
Tipp: Ist ein Partizip II regelmässig, ist auch die Präteritum-Verbform regelmässig!!!
In der Schweiz wird in der alltäglichen und formellen Sprache fast nur Perfekt verwendet. Das Schweizerdeutsch kennt kein Präteritum! Deswegen lernst du bei uns in der Alemania zuerst das Perfekt ab Niveau A1, am Ende von A2 hast du es gemeistert!
Weil man in Schweizer Zeitungen und in der Literatur sehr viel Präteritum und Plusquamperfekt findet, lernen wir auch das Präteritum ab A1, aber wir fokussieren es erst ab Niveau B1 und am Ende von B2 beherrscht du es!
Fun Fact: Das Plusquamperfekt wird auch von Muttersprachlern oft falsch verwendet. Es kommuniziert nur eine Reihenfolge in der Vergangenheit: Wenn ich zwei Aktionen kommunizieren will, die beide in der Vergangenheit sind, und ich möchte sagen, dass eine Aktion vor der anderen passiert ist, dann (und nur dann) wähle ich das Plusquamperfekt. Viele Muttersprachler – auch z.B. im Fernsehen, in formellen Situationen wie bei der Arbeit oder in formellen Texten wie Bewerbungsschreiben – benutzen das Plusquamperfekt allerdings, wenn sie kommunizieren wollen, dass etwas sehr lange her ist.